auf einer Lichtung

"Dann hast du meine Eule noch nicht gesehen", sagte er nur. Aus ihrer kurzen Antwort und ihrem Blick, der über die Lichtung ging, schlussfolgerte er, dass sie sich nicht mehr mit ihm unterhalten wollte. Aber er war sich nicht sicher. Deswegen wartete er ersteinmal ab. Ced hatte heute nichts mehr vor und wollte eigentlich noch nicht in den Gemeinschaftsraum zurück.

"Nein hab ich nicht und will ich gerade auch nicht!", meinte sie. Katerina wäre am liebsten aufgestanden und gegangen, denn langsam wurde es ihr zu viel. In Athen sprachen Mädchen und Jungs nur zusammen, wenn sie miteinander gingen, ansonsten sahen sie sich zwar, aber sprachen nie mit einander. Desshalb war das für die Blndine ein sehr grosse umstellung und sie musste sich zuerst daran gewöhnen.

Sie verwirrte ihn. Was hatte er denn jetzt schon wieder falsch gemacht, dass sie ihn so anfuhr? "Dann eben nicht", sagte er und stand auf. So etwas lies er sich nicht gefallen. "Was ist eigentlich dein Problem? Wenn du zu allen so bist, wundert es mich nicht, dass du dich nicht eingewöhnst." Er biss sich auf die Zunge. So gemein hatte er nicht sein wollen, aber es war die Wahrheit. Bis gerade hatten sie sich ganz normal unterhalten und dann war sie auf einmal wieder so zickig.

Katerina sah ihn einfach nur wütend an. Sollte er doch denken was er wollte, sie würde sich nicht ändern nie! Das würde nicht einmal ein Freund können, wenn sie einen hätte. Aber irgendwie hatte Cedric ja auch recht, schliesslich hatte sie keinen Grund auf ihn wütend zu sein. Vielleicht lag es einfach daran, dass er ihrem Ex sehr ähnlich sah und sie das an vieles erinnerte und die Blondine nun an ihm die Wut auslies? Kyra stand dichter bei Cederic als bei ihrer Besitzerin, da sie es hasste, wenn sie wütend war und spürte das auch sehr gut. Immer wenn ihr etwas nicht passte, verkroch sie sich oder ging zu jemand anderem. Katerina's Gesichtszüge wurden langsam wieder etwas normaler. "Tut mir leid Ced... Du...", sie brach ab. Denn dafür konnte er nichts und er musste es auch nicht wissen. Zumindest jetzt noch nicht. Vielleicht schwärmte sie nur desshalb für ihn, weil sie hofft, dass er ihr ihren Ex ersetzen könnte, aber das würde niemand können. Niemand!

Cederic stand immer noch vor ihr und hatte auch nicht vor sich wieder hinzusetzen. Langsam verstand er nich, was Frauen immer hatten. Es nervte ihn, dass sie sich immer wieder anders entschieden bzw. ihre Laune sich so schnell änderte. Obwohl das bei Katerina schon extremer war als bei den meisten anderen. Als sie versuchte sich zu entschuldigen, funkelte er sie zornig an. "Was Du? Entscheide dich einfach, was du willst und ob du hier glücklich werden willst oder nicht. Wenn nicht, kann ich dir auch nicht mehr helfen." Bevor sie sich nicht entschuldigen würde, würde er sich auch nicht beruhigen.

"Es tut mir leid, dass ich so gemein zu dir bin... aber du ähnelst meinem Ex sehr..." Katerina sah weg und legte sich hin. Langsam traute auch Kyra wieder zu ihr zu gehen und lies sich auch streicheln. "Ich weis, dass das unfair dir gegenüber ist, aber irgendwie musste ich meine Wut auslassen und du warst gerade da..." Die Blondine entschuldigte sich, was ihr gar nicht leicht fiehl, da sie so etwas so gut wie nie machte. Aber Cedric konnte ja wirklich nichts dafür und hier musste sie sich nun mal ändern.

Ced's Gesichtszüge entspannen sich wieder. Er konnte zwar nicht verstehen, wie man so an jemandem hängen konnte, aber das war wohl bei vielen so. "Wenn es nur das ist. Ich kann ja nichts dafür, dass ich ihm ähnlich bin. Du hättest mir das einfach sagen können." Unschlüssig sah er sie an. "Vielleicht sollte ich dann besser gehen?", fragte er. Er war sich nicht sicher ob sie sichc dann noch länger mit ihm unterhalten sollte.

Katerina sah ihn an. "Nein, du bleibst hier!!! Ich muss darüber hinweg kommen und du bist da genau der Richtige!", meinte sie und lächelte leicht. Sie stützte sich mit einer Hand am Boden ab und sass nun wieder. "Ich muss wohl ein wenig offener werden...", meinte sie dann. Da es sonst nur noch mehr Missverstäntnisse gab.

Der Vertrauensschüler setzte sich wieder und sah sie wieder freundlich an. "Zu Befehl", sagte er lächelnd. "Wenn ich dir helfen kann, sag bescheid wie. Ich werde mein bestes geben." Ja, das würde er. Die meisten konnten sich das nicht vorstellen, aber er wusste, dass sie sich nicht an ihn ranmachen würde und ihre Zeit nur mitihm verbrachte, weil sie ihn so toll fand.

Katerina lächelte ihn an. "Das ist sehr nett von dir!", sagte sie. Denn so etwas hatte sie nicht erwartet, den in Athen wären die Jungs jetzt einfach davon gelaufen... Doch hier war so wie sie bis jetzt bemerkt hatte, vieles anders. Aber jemanden zu kennen, dem sie vertrauen konnte, war für die Blondine gut, da sie früher nur ihren Eltern von ihren Problemen erzählt hatte und dies ging jetzt sehr schlecht.

"Und was machen wir jetzt um dich abzulenke?", fragte er sie lächelnd. Es war noch mitten am Nachmittag und er hatte nichts vor. Eigentlich hätter er lernen sollen, aber das konnte er auch später machen. Oder vielleicht auch gar nicht. Wenn es sich vermeiden ließ, lernte er so wenig wie möglich.

"Was weis ich, schlag du was vor..." Katerina wusste doch nicht, was sie tun könnten, den schliesslich hatten sie in Athen nur über andere Mädchen oder über die Jungs geredet. Sonst hatte sie selten etwas getan. Die Blondine lächelte und nahm ihre Katze in die Arme. "Hol deine Eule trotzdem mal her!", meinte sie dann.

Wenn sie ihn noch mal anzicken würde, würde er ihr wohl erstmal verzeihen, schoss es ihm durch den Kopf. "Dann müssen wir hoch in die Eulerei gehen. Sie müsste eigentlich dort sein." schlug er vor. Er hatte sie nicht mit einem Brief losgeschickt, also müsste sie auf ihn warten.

Katerina lächelte und stand auf. Noch immer Kyra in den Armen, um ja nichts falsches zu machen. Was ihr mit grosser Warscheinlichkeit passieren würde, da sie die Gegenwart von Jungs nur gewohnt war, wenn etwas zwischen ihnen war. Die Blondine sah zu ihm und wartete. "Du musst mich wohl hinführen müssen, denn ich weis nicht wirklich wo die Eulerei ist!", sagte sie lächelnd.

"Okay, dann komm mit. Aber pass auf, dass deine Katze nichts macht", sagte er lächelnd und ging vor. Die Eulerei war ein schöner Ort, den sie unbedingt mal sehen musste. Manchmal, wenn er nicht in den Wald ging, ging er auch dort hin zum nachdenken.

//machst du in der Eulerei weiter?//

Als sie dann aus dem Krankenflügel gegangen war, lief sie direkt aus dem Schloss und ging in den verbotenen Wald. Dort konnte sie alleine sein und wenn jemand kommen würde, wäre das ja auch kein Weltuntergang, solange es kein Lehrer war. Als sie bei einer Lichtung ankam, ging sie in die Mitte, denn dort stand ein grosser Baum. Im Schatten setzte sie sich hin und sah sich um. Ihre Gedanken waren bei dem Baby, welches sich in ihr entwichelte und bei Ced, der sie zum Glück nicht im Stich lies.

Sein Weg hatte den Vertrauensschüler mal wieder in den Wald geführt. Er kam oft hierher um nachzudenken und dazu hatte er im Moment auch genug. Hier auf der Lichtung hatte er zum ersten mal richtig mit Katerina geredet. Bei dem Gedanken daran lächelte er leicht. DAnn sah er sich um und sah ausgerechnet sie unter einem Baum sitzen. Er blieb noch im Schatten der Bäume stehen und sah zu ihr herüber, unsicher, ob er zu ihre gehen sollte oder ob er noch etwas Zeit zum nachdenken brauchte.

Katerina war in Gedanken und bemerkte gerade überhaupt nichts. Durch die Baumkrone viel ein Sonnenstrahl auf sie. Sie hatte die Augen geschlossen und genoss die Ruhe sehr. Aber sie wünschte Cederic an ihre Seite. Doch die Blondine konnte es ihm nicht verübeln, wenn er noch Zeit brauchen.

Ced blieb immer noch im Schatten der Bäume stehen. Wenn er weggehen würde, würde sie ihn bestimmt hören, aber zu ihr gehen wollte er auch nicht direkt. So leise wie möglich ging er einen Schritt zur Seite bis er direkt unter einem Baum stand und so fast nicht mehr zu sehen war.

Katerina bemerkte ihn weiterhin nicht. Sie war so sehr in Gedanken, dass sie ihn nicht einmal wahrnehmen würde, wenn er vor ihr stehen würde. Doch die Blondine öffnete jetzt die Augen und sah sich um. Irgendetwas erkannte sie im Schatten, doch es interessierte sie wenig, wer es war.

Cederic überlegte kurz und entschloss sich dann, doch zu ihr zu gehen. Aber sie sah so aus, als ob sie mit ihren Gedanken ganz weit weg war, dass er sie eher leise begrüßste. "Hey Katerina."

Katerina erschrak und sah dann zu Cederic. "Hey Liebling", sagte sie und stand dann auf. Die Blondine küsste ihn zärtlich. "Schön das du da bist", meinte sie. "Konntest du in Ruhe nachdenken?", fragte sie dann.

Ja, er hatte darüber nachgedacht und er hatte mit Sophie geredet, die ihm auch ohne von dem Kind zu wissen vor Augen geführt hatte, dass er auch so schon genug zu tun hatte. Trotzdem konnte oder wollte er sich nicht gegen das Kind entscheiden. "Ja, ich habe ein wenig darüber nachgedacht. Wie geht es dir?" Sie sah allerdings schon etwas besser aus als gestern im Krankenflügel.

Katerina sah ihn an und nickte leicht. "Mir geht es gut!", meinte sie. "Und, wie hast du dich entschieden?" Denn gestern war ihr das einfach zu viel gewesen und jetzt wäre eine Antwort wohl besser, denn sie wollte ihn nicht zwingen, da sie wusste, dass er mit seinen Enkeln bereits genug zu tun hatte, aber sie wollte auch nicht alleine sein. Sie war hin und her gerissen.

Er setzte sich auf einen Stein und sah sie ein wenig ernster an. "Ich kann dich und das Kind nicht alleine lassen. Das gefällt mir nicht, das solltest du wissen,aber ich werde euch nicht im Stich lassen." Das konnte er nicht, denn er würde es nicht verantworten können, dass er Schuld war wenn ein Kind ohne Vater aufwuchs. Auch wenn er sich noch nicht vorstellen könnte, wie ein Vater zu sein.