Harry Potter
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Tauche ein in die magische Welt von harry potter. Du wolltest schon immer mal SChüler/lehrer/todesser sein? ist hier möglich.

Suchen
 
 

Ergebnisse in:
 


Rechercher Fortgeschrittene Suche

Neueste Themen
» What if...? || Hogwarts RPG || Ü16
Die Tochter einer Fledermaus.  EmptySo Jul 31, 2011 6:34 pm von Minister

» auf der Tribühne
Die Tochter einer Fledermaus.  EmptyMi Mai 04, 2011 8:36 pm von Katerina de Winter

» Dinge die keinen interessieren, man aber trotzdem loswerden will
Die Tochter einer Fledermaus.  EmptySa Apr 30, 2011 7:43 pm von Cederic Holmes

» Charakterliste
Die Tochter einer Fledermaus.  EmptyDo Apr 28, 2011 1:19 pm von Bianka Holmes

» Haftungsausschluss
Die Tochter einer Fledermaus.  EmptyDi Apr 26, 2011 10:38 pm von Bianka Holmes

» auf einer Lichtung
Die Tochter einer Fledermaus.  EmptyMo Apr 25, 2011 5:34 pm von Cederic Holmes

» Harry Potter und der Feuerkelch
Die Tochter einer Fledermaus.  EmptySa Apr 23, 2011 9:18 pm von Minister

» Unter einer Tanne
Die Tochter einer Fledermaus.  EmptySa Apr 23, 2011 8:16 pm von Cederic Holmes

» bei den Betten
Die Tochter einer Fledermaus.  EmptySa Apr 23, 2011 11:40 am von Cederic Holmes

Navigation
 Portal
 Index
 Mitglieder
 Profil
 FAQ
 Suchen
Partner
free forum

Sie sind nicht verbunden. Loggen Sie sich ein oder registrieren Sie sich

Die Tochter einer Fledermaus.

Nach unten  Nachricht [Seite 1 von 1]

1Die Tochter einer Fledermaus.  Empty Die Tochter einer Fledermaus. Sa März 26, 2011 10:16 am

Bianka Holmes

Bianka Holmes
Admin

Prolog: Erinnerung

Shaya Remith lag auf ihrem Bett und dachte nach. Sie dachte viel nach in letzter Zeit. Auch wenn man die letzte Zeit als elf Jahre bezeichnen musste. Sie hatte auch viel Stoff, über den man nachdenken konnte.

Den Tod ihrer Schwester. Den Verrat ihres Schwagers. Ihre Nichte, um die sie sich kümmerte und die gerade wahrscheinlich die Kröte jagte und auf ihrem Besen die ganzen Gläser und Vasen unsicher machte.

Inzwischen war sie 35 und man sollte meinen sie hätte den Tod ihrer Schwester vergessen, oder sei zumindest darüber hinweggekommen.

Doch Shaya ging es noch immer genau so schlecht wie schon am Anfang. Dies lag vor allem an ihren Schulgefühlen. Sie war noch immer der Meinung, dass sie an dem Tod ihrer Schwester Schuld gewesen sei. Sie dachte an die Nacht zurück, in der das schreckliche passiert war.

FLASHBACK

Sie stolperte in den Raum, in dem ihre Schwester schlief. Die Heiler waren gegangen und hatten gesagt, dass sie nichts mehr tun konnten. Ihre Mutter, ihr Vater und ihr Bruder hatten sie alle davon abhalten wollen, die sterbende Gianna noch einmal zu besuchen. Auf keinen hatte sie gehört.

Shaya war immer ein mitfühlendes Mädchen gewesen. So, dass sie nicht hinnehmen konnte, dass so viele Menschen, eine Frau, die im achten Monat schwanger war, einfach dem Tod überließen. Für sie war so etwas grausam.

Sie trat an das Bett und hielt die Hand ihrer Schwester ganz fest. „Alles wird gut.“, flüsterte sie, obwohl sie wusste, dass es nicht die Wahrheit war. Die Heiler hatten gesagt, dass sie nur durch einen trank gerettet werden könnte, der zwei Monate ziehen müsste. Allerdings war eben dieser Zaubertrank verboten und hoch gefährlich, so dass ihn keiner auf Vorrat hatte.

Ihr fiel keinen ein, zu dem sie ihre Schwester hätte bringen können. Keiner, den die Heiler nicht auch kannten. Sie zermarterte sich das Hirn um doch noch einen zu finden und da kam ihr die rettende Idee. Auch wenn Severus Snape Gianna verabscheute, war er ihre letzte Chance.

Sie hatte großes Glück, dass es gerade Sommer war, und dass sie genau wusste, wo Snape wohnte. Also apperierte sie nach Spinners End und fand einen recht verdutzen Snape vor sich. Sie freute sich zum ersten Mal überhaupt ihn zu sehen. Sie hielt sich nicht mit Erklärungen auf sondern sagte nur: „Gianna liegt im Sterben. Du musst ihr helfen Severus, du musst sie retten.“ Snape sah sie nur leicht verwirrt an. War sein Hass so weit ausgereift, dass er sie ohne weiteres sterben lassen würde? Shaya wusste es nicht.

Doch sie hatte keine Zeit mehr also beschloss sie ihn zu drängen. „Sie ist im achten Monat schwanger, Severus. Sie trägt ein Kind in sich. Wenn du sie nicht retten willst, dann das Kind.“, sagte sie nun mit starker undurchdringbarer Stimme. Snapes Augen weiteten sich für einen Moment, dann ging er in einen versteckten Raum und kam mit drei Phiolen wieder zurück.

Shaya wusste, sie hatte gewonnen und ein Ansatz eines Lächelns umspielte ihre Lippen. Dann griff sie nach Snapes Arm und brachte ihn zu Gianna. Dort machte sich der Tränke meister sofort an die Arbeit. Shaya lies ihn arbeiten. Sie sah selbstzufrieden aus. Sie hatte es geschafft, sie hatte ihre Schwester gerettet.

Snape brauchte keine Viertelstunde und Gianna öffnete die Augen. Sie sah zuerst ihn an, bestürzt und wütend, dann huschte ihr Blick zu Shaya und ihre Miene wurde liebevoll. Dann streichelte sie kurz über ihren Bauch.

Doch Snape hatte keine Zeit verloren. Er hatte sich vergewissert, dass es ihr wieder gut ging und war dann sofort wieder verschwunden. Shaya hatte sich noch bedanken wollen, aber er hatte ihr keine Gelegenheit dazu gegeben.

Die nächste Zeit war eine glückliche. Shaya bekam eine Nichte die den Namen Thyra Brooke Remith erhielt. Snape hatten sie seit seiner Heldentat nicht mehr gesehen. Erst als Thyra ein Jahr alt wurde, kam er plötzlich zu Gianna. Shaya passte an dem Abend auf Thyra auf, damit Gianna sich mit Snape aussprechen konnte.

Doch als die beiden auch gegen eins nicht mehr zurück gekommen waren, lies Shaya ihre Mutter bei der kleinen und ging Gianna suchen. Sie fand sie auf der Straße in der Nähe einer Bar. Sie lag auf dem Boden. Von Snape war keine Spur. Shaya rannte zu ihrer Schwester. Ihr Herz schlug noch ganz schwach.

Als sie Shaya sah, redete sie schnell. „Shaya, kümmere dich um Thyra. Lass nicht zu, dass ihr Vater sie nimmt. Ich hasse ihn, dass weißt du. Lass nicht zu dass Severus Snape meine Tochter in die Hände bekommt.“, sie flüsterte und es sah aus als kostete es sie ihre gesamte Kraft, diese Worte zu sagen. Shaya konnte nicht anders, sie versprach sich um ihre kleine Nichte zu kümmern. „Gut.“, flüsterte Gianna noch einmal. Dann schloss sie die Augen. „Ich liebe dich, Shaya. Vergiss das nicht. Niemals.“, sagte sie noch und dann wurde sie schlaff und reglos. Sie war Tod.

Tränen rannen über Shayas Wangen. Sie konnte sie nicht zurückhalten. Sie saß da auf der Straße und weinte um ihre Schwester. Noch während sie die grenzenlose Trauer überkam, schwoll auch eine Wut in ihr auf. Eine Wut auf Severus Snape. Sie war der Überzeugung, dass er es war, der den Tod ihrer Schwester herbeigerufen hatte.

Sie trug Giannas Körper nach Hause zu ihren Eltern. Zum Glück war Thyra am schlafen, so merkte sie nichts davon, dass ihre noch übrige Familie um ihre Mutter weinte und ihrem Vater Rache schwor.

Thyra wuchs bei Shaya auf. Sie betrachtete sie wie eine Mutter. Niemand erzählte ihr von ihrem Vater. Niemand erzählte ihr von dem Tod ihrer Mutter. Denn die einzigen Menschen, die davon wussten, würden dieses Geheimnis mit ins Grab nehmen.

FLASHBACK ENDE

Es klopfte und Shaya hob den Kopf. „Herein.“, sagte sie in neutraler Stimme. Die Tür wurde geöffnet und herein kam Thyra, die inzwischen schon elf Jahre alt war, mit einem Brief in der Hand. „Mum, ich hab den Brief bekommen. Ich bin in Hogwarts aufgenommen worden.“, rief sie freudig und rannte auf Shaya zu, um sie zu umarmen.

„Super, Schatzt, aber du weißt doch, dass du mich nicht so nennen sollst. Ich bin nicht deine Mutter.“, sagte die angesprochene leicht tadelnd. Thyra nickte nur ungeduldig. „Wann gehen wir denn in die Winkelgasse?“, fragte sie ganz aufgeregt ihre Tante. „Zieh dich an, dann können wir gleich los.“, sagte Shaya lächelnd. Sofort flitzte Thyra aus dem Raum, den Brief noch immer in ihrer Hand.

Shaya seufzte laut auf. Jetzt war es also passiert, ihre kleine Nichte, würde nach Hogwarts gehen. An die Schule, wo ihr Vater unterrichtete. Wo der Mörder ihrer Mutter den Schülern beibrachte Zaubertränke zusammen zu mischen. Sie hatte gewusst, dass dieser Tag kommen würde und auch hatte sie gewusst, dass sie, wenn es so weit war eine Lösung finden musste. Doch jetzt hatte sie andere Sorgen. Sie musste mit der aufgeregten Tochter ihrer Schwester Zaubersachen einkaufen gehen.

Sie musste allerdings stolz auf sich und auf ihre Schwester sein. Thyra hatte so gut wie gar nichts von Snape geerbt. Lediglich die schwarzen Haare und das undurchdringbare Gesicht, hatte sie von ihrem Vater. Sonst war sie ein höfliches, nettes und kreatives Mädchen, das sich mit fast allen schnell anfreundete. Ihre braunen Augen, hatte sei auch von ihrer Mutter und sie konnte mit eben jenen einen erstklassigen Hundeblick aufsetzen durch den sie bei allen, außer ihrer Tante alles bekam, was sie wollte.

2. Einkaufen


„Komm schon, Tante Shaya. Wir sind bestimmt schon zu spät.“, rief Thyra in einem quengelndem Tonfall. Sie gingen die Straße Richtung des tropfenden Kessels entlang und Shaya, die schon schneller ging, als sie es sonst täte, war für ihre Nichte noch immer zu langsam.

„Ganz ruhig Thyra, wir sind noch zu früh. Wir wollten erst in fünf Minuten da sein. Außerdem kommen sie doch immer zu spät, dass weißt du doch.“, sagte sie beschwichtigend zu dem kleinen Mädchen und nahm sie an die Hand. Manchmal war sie wirklich nerv tötend. Vor allem wenn sie aufgeregt war. Der tropfende Kessel kam in Sicht und Thyra machte Anstalten loszulaufen, doch ihre Tante hielt sie fest. „Bleib bei mir Thyra, wir sind noch früh genug da.“, sagte sie mit, wie sie hoffte, freundlichem und beruhigendem Ton.

Als sie endlich den Pub erreichten legte sich die Aufregung von Thyra etwas. Sie war noch nie hier gewesen und beobachte alles gespannt. Shaya setze sich auf einen Stuhl am Tresen, von wo sie Thyra immer im Auge behalten konnte, bei ihrer Entdeckungsreise. Sie wurde von Tom in ein Gespräch verwickelt, bei welchem sie nicht richtig zuhörte und nur Smal-Talk erwiderte.

Als die Personen, auf die Thyra so dringend wartete, zur Tür herein kamen, konnte Shaya sich losreißen. Doch ihre Nichte hatte sie ebenfalls bemerkt. Mit einem lauten Schrei lief sie auf ihren Onkel, ihre Tante und ihren Cousin zu. Shaya lächelte und ging ebenfalls auf ihren Bruder, seine Frau und ihren Neffen zu. „Hallo, Bruderherz. Silvana.“, begrüßte sie die beiden, während Thyra sich mit Elia unterhielt.

Shayas Neffe war ebenfalls elf, auch wenn er ein paar Monate jünger als Thyra war, sah man es ihm nicht an. Im Gegenteil, wenn man die beiden beobachtete, dann würde man darauf tippen, dass Elia etwa zwei Jahre älter wäre als seine Cousine.

Es freute Shaya, dass sich Thyra so gut mit Elia verstand. Auch wenn sich die beiden nur selten sahen, weil sie etwas weiter weg wohnten. Doch Jack und Silvana wohnten in Godrics Hollow, welches in einiger Entfernung zu Hogsmeat lag.

Das Dorf Hogsmeat hatte Shaya extra als Wohnort gewählt um Thyra auch in Hogwarts im Auge zu behalten. Doch sie hatte sorgsam darauf geachtet, dass weder sie noch Thyra aus dem Haus gingen, wenn die Schule einen Ausflug dorthin unternahm.

Sie nickte den beiden anderen Erwachsenen zu und sie gingen, die Kinder vor sich her schiebend, in die Winkelgasse. Als sich das Tor dorthin öffnete, staunten Thyra und Elia nicht schlecht. Beide waren noch nie zuvor in der Winkelgasse gewesen.

Während die fünf durch die Gasse liefen, hatte Shaya die Möglichkeit sich ein bisschen mit ihrem Bruder zu unterhalten. Unterdessen passte Silvana auf, dass die beiden kleinen nicht verloren gingen.

„wo habt ihr eigentlich Mercedes gelassen?“, fragte sie Jack interessiert. Ihre andere Nichte war fünf Jahre alt und total knuffig. „Die ist Zuhause bei der Babysitterin. Wir wollten sie ja mittnehmen, aber Elia meinte es sei ungerecht, dass er die Winkelgasse erst mit elf sehen durfte und sie schon mit fünf. Also haben wir sie da gelassen.“, erklärte er knapp.

Dann redete er etwas leiser. „Was ist denn jetzt mit Thyra? Sie hat keine Ahnung, oder?“, fragte er mit etwas Angst in der Stimme. Shaya sah in bestürzt an. „Wie schön, dass du mich für so verantwortungslos hältst.“, zischte sie leicht. Er hob abwehrend die Hände. „tut mir Leid, Sha. Ich hab nur gefragt.“ Doch dann mussten sie ihr Gespräch beenden, denn sie betraten den ersten Laden.

Die beiden Kinder waren so aufgeregt, dass sie den Erwachsenen kaum noch eine freie Minute ließen. „Tante Shaya, Kann ich dieses Buch haben, bitte?“, fragte Thyra und wedelte mit einem dicken Buch vor Shayas Nase herum. „Lass mich doch mal sehen, Thyra.“, bat diese ihre Nichte mit leicht genervter Stimme. Das Buch hieß: Die gefährlichen Kreaturen der Magie und die Wege sie zu besiegen. „Nein, ganz sicher nicht, mein Schatz.“, sagte sie und stellte das Buch wieder an seinen Platzt im Regal.

Thyra schaute enttäuscht. Doch Elia brachte sie auf andere Gedanken, indem er ihr ihre Schulbücher unter die Nase hielt. Zum allgemeinen erstaunen, war Thyra vor allem von Geschichte der Zauberei beeindruckt. Doch kaum waren sie wieder aus dem Buchladen, brachte Elia das nächste Problem.

„Shaya?“, fragte Thyra erneut laut und in fragendem Tonfall. „Bekomme ich eine Katze?“ fragte sie. Shaya starrte ihre Nichte an. Sie wollte eine Katze? Wollten die Kinder nicht sonst immer Eulen, oder hatte sie da etwas missverstanden? Doch wenn sie so darüber nachdachte, hatte Thyra noch nie Post bekommen und sie wohnten in Hogsmeat, was hieß, dass sie keine Eule brauchte. Also nickte Shaya nur. Sofort hüpfte ihre Nichte in die Höhe. „Juhu!! Danke Tante Shaya!“, rief sie.

Doch auch Jack war es nicht besser ergangen. „Dad?“, fragte Elia, kaum, dass Shaya ihr Einverständnis für eine Katze gegeben hatte. „Ich will eine Eule, darf ich?“, fragte er hoffnungsvoll. Doch es war seine Mutter die antwortete: „Mal sehen Schatzt.“, sagte sie liebevoll. Elia sah ein wenig enttäuscht aus, redete aber weiter mit Thyra.

Es wurde ein sehr anstrengender Tag, der dank Shayas Bruder gegen Ende noch schlimmer gemacht wurde. Ja die beiden hatten nie aufgehört sich wie großer Bruder und kleine Schwester zu behandeln. Sie neckten sich noch immer sehr gern. Also verdankte Shaya ihrem Bruder diese Situation.

„Onkel Jack hat ja gesagt.“, quengelte Thyra. Shaya sah zu ihrem Bruder und in ihren Augen stand geschrieben. Das wirst du mir noch büßen. Nun kam auch noch Elia zu ihr. „Ach bitte Tante Shaya, nur für eine Nacht. Wir fahren ja auch morgen schon nach Hogwarts, da ist es besser, wenn wir schon in Hogsmeat sind.“, sagte er in der gleichen Tonlage wie seine Cousine.

Shaya seufzte. „Nun gut, ihr Quälgeister, ich rede mit Jack.“, sagte sie. Die beiden schauten sich siegessicher an. „Du, bist ganz schön gerissen Bruderherz.“, sagte sie lächelnd zu ihm. „Ich erlaube es nur, wenn ihr morgen kommt und zwar alle, damit wir noch einen Nachmittag zusammen verbringen können.“, sagte sie dann doch.

Jacks Augen verengten sich zu schlitzen doch noch bevor er antworten konnte, mischte sich seine Frau mal wieder ein. „Ja, klar kommen wir.“, sagte sie nett. „Silvana, ich liebe dich.“, sagte Shaya und umarmte ihre Schwägerin. „Ich würde sagen bis morgen nicht war?“, sagte sie lächelnd.

Gerade als sie sich umdrehte murmelte Jack. „Du bist immer noch so frech, wie du es schon immer warst, Süße.“, Shaya lachte nur und ging zu den beiden um sie nach Hause zu bringen.

Die beiden spielten noch lange Zeit. Shaya machte sich nicht die Mühe sie ins Bett zu schicken, denn sie hatten den Luxus, am nächsten morgen so lange schlafen zu können, wie sie wollten, da sie erst gegen Abend am Bahnhof erscheinen mussten.

Sie saß unten, hörte wie die beiden spielten und sie war mal wieder stolz auf sich, dass sie es geschafft hatte Thyra alleine groß zu ziehen. Sie zu biegen und zurecht zu stutzen. Aber am meisten freute sie sich, dass sie es zehn Jahre geschafft hatte, vor Thyra das Geheimnis ihres Vaters geheim zu halten.


. Die Reise in die Hölle der Mutter.

Der Abend war ein Horror geworden. Die beiden hatten erst dann Ruhe gegeben, als Shaya gedroht hatte, Elia noch nach Hause zu bringen. Was ihr natürlich einige Lästereinen eingebracht hatte, die man von Kindern gewohnt war. Als sie eine fast schlaflose Nacht hinter sich gebracht hatte, stand Shaya schon früh auf und machte Frühstück. Ein richtiges Luxusfrühstück, so wie es in Hogwarts immer gab.

Dann ging sie extra noch schnell zum Honigtopf direkt gegenüber und kaufte zwei große Portionen Süßigkeiten ein. Die Packte sie den beiden mit einer Nachricht in die Koffer, die sie schon am Tag zuvor gepackt hatten. Thyras Besen, musste sie zuhause lassen, da es Erstklässlern verboten war einen in die Schule zu bringen. Dann schrieb sie einen Brief an Hagrid, indem sie fragte, wann genau sie die beiden am Bahnhof abgeben solle.

Schließlich ging sie hoch um die beiden zu wecken. Wie sie erwartet hatte, wollten weder Nichte noch Neffe aufstehen. Also ging sie wieder, machte aber beim hinausgehen, dass grelle Licht in Thyras Zimmer an. So machte sie es immer, wenn ihre Nichte nicht aufstehen wollte.

Sie saß unten und hackte auf einer Liste alles ab, was sie an dem heuteigen Tag noch machen musste. Damit war sie eine halbe Stunde beschäftigt. Dann fiel ihr auf, dass die beiden noch immer nicht unten waren.

Also stieg sie erneut die Treppen hinauf und dachte dabei darüber nach, nachher nochmal bei Jack anzurufen um die Uhrzeit ihres Eintreffens herauszufinden. Sie stand in Thyras offener Tür und klopfte trotzdem noch einmal gegen den Rahmen. Die beiden lagen mit den Köpfen unter den Kissen da und schliefen weiter. Shaya lächelte und ging wieder. Sie konnten noch eine Stunde liegen bleiben, wenn sie wollten.

Da klingelte es an der Tür. Sie schaute ein wenig überrascht drein. Wer konnte das sein? Hatte sie vielleicht Muggelpost bekommen? Nein konnte sie sich nicht vorstellen. Doch da kam ihr ein Einfall. Sie rannte die Treppen hinunter und öffnete die Tür. Davor stand ein zerzaust wirkender Jack, eine fröhliche Silvana und eine kleine, übers ganze Gesicht grinsende Mercedes. Shaya lachte laut auf, als sie ihren Verdacht bestätigt sah.

Ganz offenbar hatte Silvana Jack in aller Frühe aus dem Bett geworfen, um früh hier zu sein. Ja sie hatte die Frau ihres Bruders immer gemocht. Der einzige Nachteil war, dass Jack unausgeschlafen eine furchtbare Laune hatte. Das war schon immer so gewesen, schon in ihrer Kindheit. „Hi, ihr seid aber früh. Bist du zum Frühaufsteher mutiert, Brüderchen?“, fragte sie neckend und machte ihnen Platzt.

Jack funkelte sie nur an und trat dann, ohne ein Wort zu sagen ein. Silvana umarmte Shaya kurz und trat dann ebenfalls ein. Doch Mercedes begrüßte ihre Tante anders. „Tante Shaya!“, rief sie so laut, dass die beiden oben bestimmt wach geworden waren. Ihre blonden Engelslocken flogen um ihren Kopf als sie auf Shaya zu rannte.

Angesprochene breitete ihre Arme aus und lies ihre kleine Nichte hinein fliegen. „Na, meine Süße?“, fragte sie lächelnd und schaute in das niedliche Gesicht von Mercedes. „Jetzt hast du bestimmt deinen Bruder und deine Cousine aufgeweckt.“

Die kleine lachte nur laut und schallend auf. „Macht nichts. Lia schläft sowieso zu viel.“, sagte sie entschieden. Shaya lachte mit ihr und hörte hinter sich jemanden die Treppen hinunter kommen. Sie blickte sich um und sah Thyra und Elia, die beide, mit müden Gesichtern recht komisch aussahen. „Mensch Mercedes, kannst du nicht noch lauter brüllen?“, fragte Elia in ironischem Tonfall.

Alle Anwesenden mussten lachen. Shaya lies Mercedes runter und sie rannte sofort zu ihrem älteren Bruder. „Hallo, Lia.“, rief sie dabei. Thyra schaute von Mercedes zu einem Elia, der ziemlich rot geworden war. „Lia?“, fragte sie amüsiert. Elia schaute sie nicht an sondern wandte sich an seine Eltern. „Warum seid ihr denn schon so früh gekommen? Wir waren doch noch am schlafen.“

Jack sah aus als ob er etwas erwidern wollte, doch Shaya kam ihm zuvor. „Das ist der letzte Tag, wo wir noch zusammen sind, bevor ihr in die Schule geht, Eila. Deine Eltern wollten einfach so viel wie möglich davon haben, nicht war Jack?“, wandte sie sich an ihren Bruder.

Er brummte nur. Doch Silvana ging zu Elia und nahm ihn in den Arm. Elia sah so aus, als wäre ihm das peinlich, aber Thyra machte die Situation wett indem sie zu Shaya kam, sie in den Arm nahm und auf die Wange küsste. Ja manchmal hatte Shayas kleine Nichte mehr Taktgefühl, als so mancher anderer Erwachsener.

Es wurde ein schöner Nachmittag, bei dem die Kinder spielten und die Erwachsenen sich unterhielten. Mercedes war immer schon eine kleine Nervensäge gewesen, wie das so in dem Alter war. Doch Thyra schaffte es sie jedes Mal zu beruhigen.

„Und du wohnst jetzt trotzdem weiter hier, wenn Thyra in Hogwarts ist?“, fragte Silvana Shaya ein wenig besorgt. Diese nickte nur. „Ja, ich muss es tun, um für sie da zu sein, wenn sie mich braucht.“, antwortete sie ernst. Doch in Gedanken dachte sie den Satz weiter. …und das dürfte schon sehr bald der Fall sein. Silvana nickte nur. „Das ist wirklich nett von dir.“, sagte sie noch, aber in einem Ton, als wäre das Thema jetzt abgeschlossen.

Als schon fast der Abend anbrach, trat die Aufregung bei den beiden elfjährigen wieder so stark in den Vordergrund, dass an spielen nicht mehr zu denken war. Nun schienen sich auch die Ängste breit zu machen, die fast jedes Kind vor dem Eintreffen in Hogwarts hatte. Die Häuserwahl. Elia saß bei seinen Eltern auf dem Schoß, Thyra saß bei Shaya auf dem Schoß.

„Tante Shaya, ich habe Angst.“, flüsterte Thyra ihrem Vormund zu. Shaya drückte sie an sich. „Du musst keine Angst haben, mein Schatz. Es wird alles gut werden.“, sie hatte Thyra, um sie nicht unter Druck zu stellen, nicht gesagt, in welchem Haus sie gewesen war. „Shaya, sagst du mir bitte, bitte, in welchem Haus du gewesen bist, als du in Hogwarts warst?“, fragte Thyra hoffnungsvoll.

Shaya überlegte, ob sie es sagen sollte. „Ich war in Ravenclaw, aber deine Mutter war in Gryffindor. Auch Onkel Jack, war in Ravenclaw.“, verriet sie dann doch. Thyra schaute ein wenig fröhlicher. „Ich hoffe ich komme nach Ravenclaw.“, sagte sie dann mit leiser Stimme. Shaya hielt es nicht für ratsam ihr mitzuteilen, dass sie das nicht glaubte, also strich sie mit ihrer Hand über Thyras Haar.

Als en anfing zu dämmern begannen die beiden sich anzuziehen. Hagrid würde sie abholen, bevor er die anderen vom Bahnsteig abholte. So standen die beiden da, fest eingemummelt in ihre Klamotten und ihre schweren Koffer hinter sich herziehend. Thyra und Elia standen am Fenster und warteten ob Hagrid endlich kommen würde. Als sie seine Große Gestallt am anderen Ende der Straße sahen flitzten die baldigen Erstklässler noch ein letztes Mal zu ihren Eltern zurück. Thyra hatte Tränen in den Augen, als sie Shaya umarmte. „Du, musst mir jeden Tag einen Brief schreiben.“, bat sie ihre Tante. Shaya nickte nur. Dann rannte Thyra noch einmal zu Jack und Silvana um sich auch von ihnen zu verabschieden. Elia kam zu Shaya. „Bis bald, Tante Shaya.“, sagte er ein wenig leise. Sie drückte ihn an sich. „Pass auf Thyra auf Elia.“, flüsterte sie ihm zu, war sich aber nicht sicher ob er es gehört hatte.

Dann klopfte es an die Tür und Hagrid kam herein. „Shaya.“, er nickte ihr zu. „Hallo, Hagrid.“, begrüßte Shaya den Wildhüter. Dann schob sie Thyra zu ihm hin. Sie rannte auch sofort zu ihm, um ihn zu begrüßen. „Hi, Hagrid. Es ist endlich so weit. Heute komm ich endlich nach Hogwarts.“, rief sie ihm zu. Elia hielt sich etwas im Hintergrund, er hatte Hagrid noch nie zuvor gesehen.

Doch Silvana nahm ihn an die Hand und brachte ihn zu dem Halbriesen. „Das ist Hagrid, Elia. Der ist total nett. Er wird dich und Thyra nach Hogwarts bringen.“, erklärte sie ihrem Sohn lächelnd. „Ja und wir müssen uns ein bisschen beeilen, der Zug kommt in zehn Minuten an und wir müssen eher da sein.“, sagte Hagrid. „Komm schon, Elia. Ich kenne Hagrid, er kommt öfters hierher. Er ist nett.“, machte Thyra ihrem Cousin Mut.

Schließlich ging Elia dann doch mit Hagrid mit und die beiden ließen die Erwachsenen hinter sich. Mercedes weinte laut, als sie ihren Bruder gehen sah. Doch Jack schaffte es sie zu beruhigen. Silvana redete mit Shaya. „So schnell vergeht die Zeit, nicht war. Aber sie werden es schon schaffen.“ Shaya nickte. Sie hatte sich vor diesem Tag gefürchtet, hatte aber gewusst, dass sie nichts ändern konnte. „Ich hoffe nur, das Thyra nicht nach Slytherin kommt. Dort wäre sie ihrem Vater zu nahe.“, sagte sie dann. Silvana nickte und nahm ihre Schwägerin in den Arm.

https://harrypotterrpgs.forumieren.com

2Die Tochter einer Fledermaus.  Empty Re: Die Tochter einer Fledermaus. Sa März 26, 2011 10:18 am

Bianka Holmes

Bianka Holmes
Admin


4. Der erste Tag in Hogwarts.

Thyra und Elia saßen zusammen mit zwei anderen Schülern in einem Boot, dass sie von selbst bewegte. All die anderen Schüler staunten, als sie Hogwarts sahen. Doch für weder Thyra noch Elia, war diese Aussicht neu. Ja es hatte auch Vorteile, wenn man in Hogsmeade wohnte. Erst als sie das Schloss betraten, fingen auch die beiden an zu staunen.

Es war so groß und herrlich. Thyra wusste, dass die älteren Schüler alle mit Kutschen kamen, weshalb sie schon da waren. Die letzten fünf Jahre, hatte sie immer am Rand des Dorfes gestanden und den Schülern in den Kutschen zu gewunken und dieses Jahr befand sie sich selbst in Hogwarts. Als die Schülerschaar bei einer Lehrerin, die Professor McGonagall hieß, wie Thyra wusste, angekommen war, begann eben diese auch schon zu erklären.

Thyra hörte nicht richtig zu, da sie das alles schon gehört hatte und schaute sich deshalb ein wenig die anderen neuen Schüler an. Sie sah einen, sehr blassen und blonden jungen, der neben zwei recht dick und dumm aussehenden Kindern stand. Direkt vor ihr Stand ein Junge, der ein bisschen rundlicher war und eine Kröte umklammert hielt. Doch bevor sie sich weiter umsehen konnte, schien die Lehrerin fertig zu sein, denn alle anderen Schüler bewegten sich in die große Halle.

Elia flüsterte ihr auf dem Weg etwas zu. „Die sieht aber streng aus. Wer ist das?“, er wusste, dass seine Cousine sie kannte. Thyra lächelte ihm zu. „Das ist Professor McGonagall. Sie unterrichtet Verwandlung und ist die Hauslehrerin von Gryffindor. Außerdem Stellvertretende Schulleitung. Von ihr haben wir unsere Briefe bekommen.“, gab sie ihrem Cousin und allen anderen, die ihr zuhörten eine kurze Erklärung.

Als sie vor dem Lehrertisch standen und Professor McGonagall die Namen vorlas, hörte Thyra schon wieder nicht zu. Sie versuchte anhand der Uniformen herauszufinden an welchem Tisch, welches Haus saß. Es gelang ihr nicht. Erst als der Name: Harry Potter aufgerufen wurde, horchte sie auf. Harry Potter, war in ihrem Jahrgang? Das konnte ja lustig werden. Sie sah zu wie der berühmte Potter ein Gryffindor wurde und auf einen Tisch mit rot goldenen Personen zuging. Dann schaltete sie die Stimme der Professorin wieder auf Standby.

Erst als Elia neben ihr nach vorne ging schenkte sie der Auswahl ihre volle Aufmerksamkeit, denn nach ihrem Cousin würde sie kommen. Elia saß relativ lange auf dem Stuhl. Er saß dort und wartete. Auch Thyra wartete genau so wie der Rest der Halle. Dann reif der Hut endlich: „Gryffindor!“ und Elia hüpfte von dem Stuhl und ging zum selben Haus, wie der Potter Junge.

Nun war Thyra an der Reihe. Nachdem McGonagall ihren Namen aufgerufen hatte, ging sie mit zitternden Beinen nach vorne. Sie setzte sich hin und sah für den Bruchteil einer Sekunde die ganze Halle, die sie alle ansahen, dann rutschte ihr der Hut über die Augen. Sie hörte eine Stimme in ihrem Kopf. Eine hohe Stimme.

„Ah, eine Remith, ja? Gut, gut. Schauen wir mal. Ich sehe wissen, ja und stärke. Außerdem bist du mutig nicht war? Gut und schön, aber wo stecke ich dich hin?“, dann war einen Moment Ruhe und das nächste Wort schrei der Hut laut, sodass alle es hören konnten. „Gryffindor!“, sie lächelte und ging zu ihrem Cousin, den sie von nun an öfters sehen würde. Sie war glücklich. Sie sah zu, wie auch noch die letzten eingeteilt wurden und hörte dann bei Professor Dumbeldores Rede auch zu.

Während sie aßen unterhielt sie sich mit einem Mädchen, das neben ihr saß. Ihr Name war Lyra und ihre Eltern waren beide Muggel. Sie hatte vorher noch nichts von Hogwarts gehört. Sie freundete sich sofort mit Lyra an. Auch Eila schien sie ein wenig zu mögen. Die anderen erschreckten sich ziemlich, als auf einmal ein Geist auftauchte. Thyra hatte Sir Nickolas noch nie gesehen, ihre Tante hatte ihr nur von ihm erzählt.

Als sie alle fertig gegessen hatten, wurden sie von einem rothaarigen Jungen, der sich als Percy Weasly vorstellte, aus der Halle geführt. Thyra staunte nicht schlecht, als sie das große Schloss endlich Mal von innen sah. Am meisten gefielen ihr die Treppen, die immer die Richtung änderten.

Erst als sie vor einem Porträt standen, auf dem man eine fette Dame sehen konnte, blieb Percy stehen. Er starrte die Dame an. Nach einiger Zeit fragte sie: „Passwort?“, es klang als ob sie den ganzen Tag nichts anderes tat. „Caput Draconis.“, sagte der Vertrauensschüler und die fette Dame schwang vor und man konnte einen schönen Raum dahinter sehen.

„Das ist der Gemeinschaftsraum. Hier könnt ihr eure Freizeit verbringen.“, erklärte Percy während er die Erstklässler in den Raum trieb. Dann deutete er auf zwei Wendeltreppen. „Dort geht es zu den Schlafsälen. Diese Treppe ist für die Jungen.“, sagte er und deutete auf die Rechte der beiden. „…und die für die Mädchen.“ Er deutete auf die andere. „Eurer Gepäck ist inzwischen für euch hoch gebracht worden.

Dabei beließ er es dann auch. Thyra umarmte noch einmal schnell Elia und ging dann zu ihrem Schlafsaal hinauf. Sie stellte fest, dass sie mit Lyra in einem Zimmer schlief. Die anderen drei Mädchen stellten sich als Naomy, Lisa und Jenny vor. Sie sahen eigentlich auch ganz nett aus und Thyra hatte das Gefühl, dass sie sich gut verstehen würden.

Am nächsten Morgen wurde sie von einem lauten piep Geräusch geweckt. Sie war sofort hell wach und sah, dass auch die anderen Mädchen von diesem Geräusch geweckt worden waren. Der Urheber war offenbar der Wecker von Jenny. Denn sie war aufgesprungen und hatte angefangen Knie-Beugen zu machen.

Thyra sah ihr zu und begann zu lachen. Es sah ja auch zu komisch aus. Lisa hingegen rief: „Mach das verdammte Ding aus, Jenny!“ Die angesprochene machte weiter, als hätte sie nichts gehört. Als gerade Naomy auch noch rufen wollte, hörte das piepen auf einmal auf. Jenny saß auf ihrem Bett und erklärte mit schnellem Atem. „Das ist ein verhexter Wecker, er hört erst auf zu piepsen, wenn ich meine Übungen gemacht habe.“, sagte sie und legte sich erschöpft noch einmal hin.

Lyra fand zuerst ihre Sprache wieder. „Na, wenigstens wissen wir jetzt, dass wir nie verschlafen werden.“, sagte sie mit einem herrlichen Lachen in der Stimme. Als die Mädchen angezogen waren stellte sich heraus, dass sie die aller ersten waren. Der Gemeinschaftsraum war völlig ausgestorben. Nur aus der Treppe der Jungs hörte man ein bisschen Wasser laufen.

„wie steht’s, gehen wir schon mal runter? Wer weiß wie lange wir brauchen.“, fragte Lisa freundlich. Thyra zögerte. „Geht ihr ruhig schon. Ich warte noch auf Elia.“, sagte sie dann doch. Sie wollte den ersten Tag nicht alleine überstehen müssen. „Auch ja, dass ist der Junge, den du gestern umarmt hast, richtig? Ist das dein Freund?“, hackte Jenny sofort nach.

Thyra lachte. „Nein, er ist mein Cousin, aber ich liebe ihn wie ein Bruder, den ich nie hatte.“, sagte sie der an scheinend neugierigen Jenny. Diese nickte nur enttäuscht. „Wir warten zusammen auf ihn.“, beschloss schließlich Lisa. Die anderen Mädchen nickten. Dann ließen sie sich in die Sessel vom Gemeinschaftsraum fallen.

Elia war der erste, der die Treppe der Jungs hinunter kam. Hinter ihm ging ein sehr verschlafen aussehender Junge. Thyra ging rasch auf ihn zu und umarmte ihn zur Begrüßung. „Morgen, Thy.“, begrüßte er seine Cousine. Dann wandte er sich den anderen Mädchen zu. „Und ihr seid...?“, fragte er nett. Doch Thyra war schneller als eins der andern Mädchen. „Das sind Jenny, Lisa und Naomy. Oh und Lyra kennst du ja schon.“, sagte sie und deutete jeweils auf die Personen.

„Hi. Das ist Niko.“, antwortet Elia und deutete auf seinen Begleiter. Dieser nickte den Mädchen nur kurz zu und gähnte dann erneut. „Ja, wollen wir dann jetzt endlich runter gehen?“, fragte Lisa nochmal. Thyra nickte, harkte sich bei Naomy und Lyra ein und kletterte aus dem Porträtloch.

Sie brauchten eine Viertelstunde um die große Halle zu finden. Selbst mit der Hilfe von einem Geist, der wie ein fetter Mönch aussah, kamen sie nur langsam voran. Dreimal verliefen sie sich und einmal liefen sie Peeves über den Weg, der sie freudig mit Papierschnipseln bewarf und sie in die falsche Richtung schickte.

Doch als sie endlich in der großen Halle waren, kamen sie gerade rechtzeitig zu den Posteulen. Schnell setzten sie sich hin und eine Eule lies einen Brief über Thyra fallen. Eine andere Eule, landete vor Elia, ebenfalls mit einem Brief am Bein. Es war seine Eule und sie hieß Solaya. Die anderen hatten keine Post bekommen. Thyra faltete den Brief auseinander und begann zu lesen.

Liebste Nichte Thyra.
Ich hoffe es geht die gut. Ich vermisse dich jetzt schon schrecklich. Stell dir vor heute Morgen hat sie keiner darüber beschwert, dass er so früh aufstehen muss.
In welches Haus bist du denn gekommen? Lass mich raten, Gryffindor?
Ich hoffe du hast schon Freunde gefunden und ich wünsche dir viel Spaß an deinem ersten Schultag.
In Liebe deine Tante Shaya.

Sie lächelte und begann eine Antwort zu schreiben. Sie liebte ihre Tante und ja sie vermisste sie auch schon. Sonst gingen sie immer die wichtigen Schritte gemeinsam. Shaya war wie eine Mutter für sie. Kaum hatte sie die Eule wieder zurück geschickt, da kam auch schon Professor McGonagall herunter und verteilte die Stundenpläne. Den Erstklässlern zuerst.

Keine zehn Minuten später standen Thyra, Lyra, Jenny, Lisa, Naomy, Niko und Elia vor der großen Halle und sahen sich um, wo es zu Zaubertränke ging, was sie in der ersten Stunde hatten. Es war in den Kerkern, also mussten sie Treppen hinunter steigen.

Sie hatte Glück. Die Kerker schienen nicht gerade groß zu sein und so schafften sie es rechtzeitig zum Unterricht. Zaubertränke war für Thyra sehr leicht. Sie stellte vergnügt fest, dass sie zu den besten der Klasse gehörte. Nur ein anderes Mädchen war genau so gut wie sie. Ihr Name war Hermine Granger und sie schien allerdings mehr Schwierigkeiten mit dem brauen zu haben, als Thyra.

Professor Snape jedoch schien nicht gerade begeistert von ihr zu sein. Sie wusste wenig über den Zaubertränke Professor. Er war der einzige Lehrer, mit dem sie in Hogsmeat noch keinen Kontakt gehabt hatte. Ihr erster Eindruck war, dass Snape eine Fledermaus war. Er war griesgrämig und behandelte seine Schüler nicht alle gleich. Sein Haus bevorzugte er wo es ging und vor allem Gryffindor Schüler mussten unter ihm Leiden.

So kam es, dass Snape weder Thyras noch Hermines Trank würdigte. Auch wenn er bei Thyras Trank die Augenbrauen hoch zog, gerade so als sei er überrascht, dass sie es so gut hinbekommen hatte.

Nach Zaubertränke hatten sie Verwandlung. Thyra musste feststellen, dass sie bei diesem Fach weit aus nicht so gut war, wie bei dem letzten. Sie bekam es einfach nicht hin, ihr Streichholz in eine Stecknadel zu verwandeln.

Auch bei dem andern Unterricht fiel es ihr schwer, sodass sie am Ende des Tages feststellen musste, dass sie nur in Zaubertränke und im fliegen eine natürliche Begabung hatte.

An diesem Abend ging sie früh zu Bett. Es war ein anstrengender Tag gewesen. Vor zwei Tagen noch hätte sie gewettet, dass sie jeden Abend lange aufbleiben würde und mit ihren Freundinnen reden würde. Doch wenn jeder Tag so anstrengend wie dieser war und sie alle jeden morgen von Jennys verhexten Wecker geweckt wurden, dann war sie sich sicher, von jetzt an, abends früh ins Bett zu gehen.


5. Nachsitzen kann das erste Misstrauen auslösen.

Die erste Woche war ereignislos vergangen. In Zaubertränke war sie besser als Hermine geworden und in den anderen Fächern relativ gleich geblieben. Sie hatte eine enge Freundschaft zu Niko und Lyra geschlossen. Auch mit den anderen aus ihrem Schlafsaal verstand sie sich gut. Snape hatte sich zu ihrem Hasslehrer entwickelt und Madame Sprout zu ihrer Lieblingslehrerin. Sie hatte jeden Tag einen Brief von ihrer Tante bekommen und diese auch beantwortet. Sie hatte sich gut in Hogwarts eingelebt. Ihr bester Freund jedoch blieb Elia.

Nun stand sie mal wieder mit den anderen Gryffindors und Slytherins vor der Tür, die in die Zaubertränke Unterrichtsräume führten. Snape war noch nicht da und auf dem Weg herrschte heftiges Getuschel. Doch kaum, dass Snape am anderen Ende des Ganges aufgetaucht war, verstummten die Erstklässler, die sich noch immer von ihm eingeschüchtert fühlten augenblicklich.

Er ließ sie ein und gab ihnen die Anweisungen, indem er sie an die Tafel schrieb. Alle Schüler machten sich sofort an die Arbeit. In Zaubertränke saß Thyra neben Lyra und Niko, da die beiden einige Schwierigkeiten hatten und ihre Freundin öfters um Rat fragen mussten. In der Stunde war Thyra, wie immer in Zaubertränke, bester Laune und half den anderen wo sie konnte.

Sie hatte gerade Niko zum dritten Mal davon abgehalten etwas Verkehrtes zu tun, als sie hinter sich einen Knall hörte. Sie drehte sich um und sah, dass Neville Longbottons Kessel explodiert war. Sie wusste sofort, was sein Fehler gewesen war. Er hatte die Schlubberwürmer zu früh beigefügt und dann in die falsche Richtung gerührt. Sie wusste nicht woher sie dass wusste, sie hatte es nicht gelernt.

„Mr. Longbotton, sind sie in der Lage die Uhrzeit abzulesen?“, fragte Snape höhnisch. Neville schaute ihn ängstlich an und nickte dann. Doch Snape fragte unerbittlich weiter. „Und sind sie vielleicht Farbenblind?“ Neville schüttelte den Kopf und vermied es Snape anzusehen. „Dann frage ich mich, wie ihnen ein so Kleinkindfehler passieren konnte.“, sagte Snape zuckersüß. Dann lies er Neville stehen und wandte sich an die Klasse. „Wer von euch kann mir sagen, was Mr. Longbotton hier, falsch gemacht hat?“, fragte er sie. In Thyra kochte eine Wut auf. Snape war so gemein zu Neville. Sie ging an Snape vorbei zu Neville. Sie spürte wie Eila sie zurück halten wollte, doch sie riss sich los.

„Alles Okay, Neville?“, fragte sie ihn und machte sich daran das, was von seinem Zaubertrank noch übrig war zu retten. Sie hörte wie sich Snape zu ihr umdrehte, ignorierte es aber. Erst als er sie ansprach musste sie sich ebenfalls zu ihrem Lehrer umdrehen. „Miss. Remith, vielleicht können sie uns sagen, was Longbotton falsch gemacht hat.“, fragte er mit Zuckersüßer Stimme. Das war es was das Fass zum überlaufen brachte.

„Mr. Longbotton, Sir.“, berichtigte sie ihn. „Und ja das kann ich. Er hat die Schlubberwürmer zu früh beigefügt und dann in die falsche Richtung gerührt.“, gab sie ihm eine gezischte Antwort.

Es war als würde der gesamte Kerker die Luft anhalten. Man hörte nichts, nur das brodeln der Zaubertränke. „Wie bitte?“, fragte Snape mit kalter Stimme. Thyra zwang sich einmal tief durchzuatmen. „Sie haben nicht das Recht, Neville an zureden, wie es ihnen passt. Sie müssen ihm den Respekt gegenüber bringen, den jeder Lehrer einem Schüler geben muss.“, sagte sie mit den gleichem Tonfall wie schon zuvor.

„Nachsitzen, Miss Remith. Heute Abend acht Uhr in meinem Büro.“, sagte Snape nur noch. „Und zehn Punkte Abzug für Gryffindor.“, fügte er kalt lächelnd hinzu. Dann drehte er sich um und wandte sich erneut an die Klasse. „So und ihr packt ein. Es klingelt jede Minute.“, kaum hatte er das gesagt, ertönte der Gong, der das Ende der Stunde verdeutlichte, laut und deutlich durch die Klasse.

„Was bildet der sich eigentlich ein?“, fragte Thyra einfach in die Runde kaum, dass sie die Kerker verlassen hatten. „Was habe ich genau getan, dass er mir Nachsitzen aufbrummt?“ Sie war wirklich wütend. Die anderen ließen sie schimpfen, es hätte ohne hin keinen Zweck gehabt, sich mit ihr zu streiten.

An diesem Abend schrieb Thyra kurz vor dem Abendessen um sieben einen Brief mit den neusten Ereignissen an ihre Tante. Doch noch bevor sie zu dem Nachsitzen aufbrach kam eine Antwort.

Liebe Thyra.
Das ist eine furchtbare Nachricht. Ich denke dieses Nachsitzen lässt sich nicht wieder wegmachen, aber bitte versuche jeden Kontakt mit Professor Snape, der nicht nötig ist, zu vermeiden.
Liebe grüße Shaya.

Diese Nachricht irritierte die arme Thyra zwar etwas, aber sie nahm sie hin. Es war schließlich verständlich, dass sie sich so wenig wie möglich, mit dem Hauslehrer ihres Gegner Hauses, zu tun haben sollte. Doch sie hatte keine Zeit mehr, länger darüber nachzudenken, denn sonst würde sie zu spät kommen.

Sie rannte die Treppen zum Kerker hinunter und klopfte an die Tür ihres so verhassten Professors. Sie wurde von einer kalten Stimme hinein gebeten. Vorsichtig trat sie ein und fand einen Raum vor, in dem ein Kessel stand und daneben einige Zutaten, die sie noch nie gesehen, geschweige denn damit gearbeitet hatte.

„Ah, Miss. Remith. Guten Abend. Sie werden heute einen Trank für mich brauen.“, sagte Snape in fast freundlichem ton, aber Thyra meinte einen gespannten Blick in seinen Augen zu sehen, die sonst immer so undurchdringbar waren. Sie nickte nur.

„Ihre Anleitung und ihre Zutaten liegen hier auf dem Tisch, fangen sie an.“, sagte er noch einmal, dann widmete er sich wieder den Hausaufgaben, die er gerade korrigierte.

Thyra nickte und machte sich an die Arbeit. Während sie die Zutaten in die richtigen Größen schnitt dachte sie darüber nach, dass man beim nachsitzen doch eigentlich etwas tun sollte, dass einem keinen Spaß machte. Aber Snape wusste nur zu gut, wie viel Spaß es Thyra machte tränke zu brauen.

Sie stellte fest, dass es sich um einen sehr komplizierten Trank handelte. Vermutlich wollte Snape, dass ihr ein Trank mal nicht gelang. Doch diesen Triumph wollte sie ihm nicht geben. Sie strengte sich an und ging genau nach Anleitung vor. Sie brauchte fast zwei Stunden um diesen Trank komplett zu vollenden.

Doch als sie fertig war, hatte ihre Lösung genau den gelb Ton, der im Buch vorgegeben war. Sie nahm den Kessel vom Feuer und füllte eine Phiole mit ihrem Zaubertrank. Dann begann sie ihren Arbeitsplatz zu säubern. Snape schaute erst auf, als sie ihm das Fläschchen mit dem Trank auf den Tisch stellte. „Ich bin fertig, Sir.“, sagte sie mit zufriedener Stimme zu ihm.

Er sah auf und nahm dann das Fläschchen in die Hand. Dann wandte er sich erneut seinen Aufsätzen zu. „Sir, kann ich gehen?“, fragte Thyra dann noch mal. Nicht das sie einfach ging, ohne es zu dürfen. „Ja, auf Wiedersehen.“, sagte Snape abwesend.

Am nächsten Morgen wurde sie, wie immer von Jennys Wecker geweckt und fand zum ersten Mal den Weg in die große Halle ohne sich auch nur einmal zu verlaufen. Sie saß bei Frühstück neben Elia und Lyra. Niko und Jenny hatten sich ihnen gegenüber gesetzt. Sie erzählten den anderen gerade von dem Nachsitzen bei Snape, als sie hinter sich Schritte hörte. Sie drehte sich um und sah eben jenen Lehrer, über den sie noch eben gesprochen hatte.

„Ms. Remith, wenn sie bitte einmal mitkommen würden.“, sagte er in neutralem Ton. Thyra starrte ihn einen Moment an, stand dann aber auf und folge ihrem Professor. Sie gingen in Snapes Büro. Kaum war die Tür hinter ihnen zugefallen, da begann Snape auch schon zu reden. „Ms. Remith. Es geht um ihren Zaubertrank von gestern Abend.“, eröffnete er ihr.

Thyra schaute ihn etwas verwirrt an. Was konnte an ihren Trank gewesen sein, dass Snape sie vom Frühstück holte? „Er war gerade zu perfekt.“, fügte er hinzu. Sofort breitete sich ein Lächeln auf Thyras Lippen aus. Es war ihr also gelungen. Doch sie verstand immer noch nicht die Wichtigkeit, der ganzen Sache. „Ja und Sir?“, fragte sie vorsichtig.

Snape schaute sie an. Nein, er durchbohrte sie. In dem Moment wo sie ihn so ansah. Wo er seine Fassade ihr gegenüber fallen lies, sah sie die Ähnlichkeit in seinen Gesichtszügen mit den ihren. Doch sie bildete sich nichts darauf ein, wartete nur darauf, dass er antwortete. „Das war ZAG Niveau.“, sagte er dann und fing seine Blick wieder. „Noch nicht einmal meine Fünftklässler bekommen den so gut hin.“, gab er schließlich zu.

Thyra starrte ihn mal wieder an. Sie hatte inzwischen herausgefunden, dass sie eine Begabung für das Fach Zaubertränke besaß, doch wie groß dieses Talent war, hatte sie erst durch Snapes Worte bewusst gemerkt. „Würden sie mir ihren Vornamen verraten, miss Remith?“, fragte Snape leise. Thyra antwortete ohne darüber nachzudenken. „Thyra Brooke“, flüsterte sie. Und während sie das sagte, veränderten sich Snapes Augen. Für einen Moment konnte man ihn sehen. Sein wahres selbst.

Diese Möglichketi gab es nur für den Bruchteil der Sekunde, wo Thyra ihren Namen preisgab, doch er reichte ihr. Sie war schon immer gut darin gewesen, andere an ihre Gesichter zu durchschauen. Nun sah sie in Snape und wusste, dass er fast alles nur spielte, dass sein wahres ich ein ganz anderes war. Und das dieses wahre ich schon lange in der Vergangenheit gestorben war. Doch dann wurde der Moment zerstört indem die Schulglocke laut bimmelte und Thyra gehen musste, um nicht zu spät zu Verwandlung zu kommen.


6. Gespräche, die die Weltansicht verändern.


Shaya wachte erst spät auf. Der Morgen war schon weiter Vorgeschritten. Sie drehte sich noch einmal um. Sie musste erst am frühen Abend zur Arbeit und genoss es, auch mal ausschlafen zu können. Das erste, was sie hörte war ein klopfen. Sie kannte dieses Geräusch. Sie stand auf und öffnete das Fenster um die Eule herein zu lassen. Das Tier flog allerdings nicht durch das Fester, sonder stellte sich auf die Fensterbank und hielt Shaya das Bein hin, an dem ein Brief befestigt war. Sie machte ihn los und begann zu lesen:

Sehr geehrte Shaya.
Ich glaube wir haben einiges zu besprechen. Ich komme gegen Mittag zu dir, stell dich darauf ein.
Mit weniger freundlichen Grüßen Severus S.

Sie las den Brief zweimal, dreimal, viermal….öfters durch und verstand ihn trotzdem nicht. Sie konnte und wollte nicht glauben, dass der Mörder von Gianna ihr schrieb. Doch noch mehr ärgerte es sie, dass er sie sehen wollte. Wie kam er darauf, dass sie ihn sehen wollte? Nach dem was er getan hatte, konnte er von Glück reden, dass sie den Brief überhaupt gelesen hatte.

Sie schaute auf die Uhr. Es war viertel vor zwölf. Er würde also in einer viertel Stunde kommen. Wenn sie etwas über den Ex-Mann ihrer Schwester wusste, dann dass er überpünktlich war. Schnell zog sie sich an. Dann setzte sie sich in die Küche und wartete mit dem Zauberstab griffbereit in einer Tasche ihres Umhangs.

Er kam um Punkt zwölf. Shaya hatte ihn schon vom ersten Moment für eine zu groß geratene Fledermaus gehalten, schon damals, als Gianna ihn als ihren Verlobten vorgestellt hatte. „Guten Tag, Shaya.“, sagte er kühl. „Snape.“, nickte sie ihm zu. Er kam rein und stand vor Shaya herum. Offenbar wartete er auf eine Aufforderung, sich hinzusetzten. Doch Shaya sah keinen Grund darin. Er wusste, was sie von ihm hielt, es dürfte ihn nicht überraschen, dass sie so unhöflich war. Als er endlich merkte, dass sie auf jegliche Höflichkeitsregel verzichtete, setzte er sich trotzdem einfach. Dann nach ein paar peinlichen Schweige Momenten, begann er zu reden.

„Shaya, du weißt warum ich hier bin, nicht war?“, fragte er in kühlem Tonfall. Shaya starrte ihn an. Erwartete er tatsächlich, dass sie wusste, was er hier verloren hatte? Offenbar sprach ihr Gesicht mal wieder Bände, denn Snape redete weiter, jetzt war seine Stimme beinahe ein Flüstern. „Du hättest mir meine Tochter nicht verschweigen dürfen.“

Mit diesem Wort hatte er alles zerstört, was Shaya in zehn Jahren aufgebaut hatte. Die ganze Geheimniskrämerei. Doch nein, an dieser Stelle korrigierte sie sich in Gedanken. Solange Thyra nichts wusste, war noch nicht alles verloren. Wieder sprach Snape einfach zu der schweigenden Shaya.

„Du wirst dich sicher fragen, woher ich das weiß. Nun, wenn ich ehrlich sein soll, habe ich es nicht gewusst, bis letzte Woche Montag. Sie hat einen perfekten Zaubertrank der ZAG Klasse hingelegt.“, sagte er leicht lächelnd. „Außerdem habe ich die Ähnlichkeiten zwischen ihr und mir gesehen. Sie sind nicht groß, aber da. Sie sieht genau aus wie ihre Mutter, sie war auch so….“, Doch Shaya unterbrach ihn wütend.

„Du hast sie umgebracht! Du hast Thyra das Leben geschenkt, aber ihr ihre Mutter genommen. Erzähl mir also bloß nicht, dass Gianna irgendwas gewesen ist. Du hast noch nicht mal das Recht über sie zu reden.“, ihre Lautstärker war nicht anders als die Snapes. Doch in ihren Worten klang Missachtung und Wut mit. Es überraschte sie ernsthaft, dass Snape verwirrt aussah.

„Ich, soll Gianna umgebracht haben? Shaya, ich weiß nicht, was du gehört hast, aber das ist definitiv nicht die Wahrheit.“, antwortete er fast amüsiert. Doch das war es, dass Shaya nicht mehr aushielt. „Erzähl mir nicht solche Lügenmärchen. Ich habe sie gefunden, Snape, sie gefunden und sterben sehen. Und weißt du, was ihre letzten Worte wahren? Lass nicht zu, dass Severus Snape meine Tochter in die Hände bekommt, Shaya. Genau so hat sie es gesagt. Also erzähl mir nicht, du wärst unschuldig.“, schrie sie in an.

Sie sah ihm in die Augen und sah, dass sich bei Shayas Worten etwas verkrampfte. Eine alte wunde aufriss. „Das hat sie gesagt?“, fragte er mit zitternder Stimme. Es sah aus, als wäre dies eine große, schmerzhafte Enthüllung für ihn. Doch das intarsierte Shaya nicht die Bohne.

„Ja, hat sie. Aber wenn du weiterhin so scheinheilig behauptest, dass du sie nicht getötet hast, dann sag mir doch bitte, wer es sonst gewesen sein soll.“, ihre Stimme war leiser als zuvor allerdings eiskalt.

Snape schien ihr nicht zu zuhören. Er antwortete nicht sondern fragte seinerseits etwas. „Shaya, weißt du noch gegen was genau Gianna allergisch war?“, fragte er gedankenverloren. Diese Frage irritierte Shaya ziemlich. „Allergisch? Gegen Nüsse und Walfdornkraut, aber das tut ja wohl nicht zur Sache.“, antwortete sie einfach.

Bei diesen Worten verdunkelte sich Snapes Miene, wenn es überhaut möglich war, noch mehr. „Dann, habe ich sie wirklich umgebracht.“, sagte er, aber es war nur ein Flüstern. In seinen Augen konnte man tiefe Trauer lesen. Das hatte Shaya nur einmal bei ihm gesehen, nämlich als Lilly Evans gestorben war. Als die Frau gestorben war, wegen der sich Gianna und Snape geschieden hatten. Er hatte sie wirklich geliebt, dass wusste Shaya jetzt. Niemand konnte so verletzt aussehen, der nicht geleibt hatte. Doch Shaya war es egal, dann hatte er sie halt geleibt. Er hatte sie ermordet. Nur das zählte, nur darauf beruhte ihre Wut.

Doch es gab noch etwas Wichtigeres zu bereden, als der Tod von Gianna. Thyra. „Hast du vor Thyra irgendetwas zu sagen?“, fragte Shaya ihn neutral. Er überlegte und dann antwortete er. „Ja. Du kannst nicht von mir erwarten, dass ich auch meine Tochter verliere.“

Dies hatte Shaya befürchtet. Doch sie konnte nicht zulassen, dass Snape alles zu nicht
machte, was sie sich in zehn Jahren erarbeitet hatte. „Tu das nicht, Severus. Sie hat keine Ahnung von dir und das sollte am besten auch so bleiben.“, sagte sie. Da zog Snape eine Augenbraue hoch. „Warum sollte das so bleiben?“

„Nun, weil Thyra nichts für sich behalten kann und so bald die ganze Schule wüsste, dass du eine Tochter hast.“, sagte Shaya und lächelte als sie sah, dass sich Snapes Augen weiteten. Ja, er wollte bestimmt nicht, dass man noch mehr über ihn redete als so schon.

„Schön, von mir wird Thyra nichts erfahren, aber sie hat mehr von mir als du glaubst. Sie ist gut darin Leute zu durchschauen. Gut Möglich, dass sie schon weiß, dass ich in ihrem Leben eine größere Rolle spiele als ihr lieb ist.“, gab er ihr zurück. Dann stand er auf und ging aus dem Haus, ohne ein weiteres Wort zu sagen.

Doch Shaya wusste wie sie mit dieser Möglichkeit umzugehen hatte. Sie holte sich Pergament und schrieb einen Brief an ihre Freundin.

Liebe Minerva
Ich habe ein Problem, sogar ein großes. Weißt du noch, wie ich dir von dem Tod meiner Schwester erzählt habe? Nun, dass war nicht ganz die Wahrheit. Sie hat mir sehr Wohl gesagt wer der Vater von Thyra war. Es war ein Mann namens Severus Snape.
Bestimmt fragst du sich, warum ich dir das erzähle, doch Tatsache ist, dass Snape es herausgefunden hat. Er hat seine Tochter erkannt. Ich bitte dich nur um eines, Minerva, sage dafür, dass Thyra so wenig wie möglich mit ihm zu tun hat. Du weißt, was er getan hat. Hilf mir Thyra vor der Wahrheit zu bewahren.
Ich danke dir jetzt schon mal.
Deine Freundin Shaya.

Dann band sie den Brief ein er Eule um das Bein und schickte sie hinauf zur Schule. Sie wusste, Minerva würde ihn in ein paar Minuten bekommen. Vielleicht noch bevor Snape in Hogwarts war.


^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Minerva saß in ihrem Büro, als die Eule ankam. Sie las den Brief rasch durch und mit jedem Wort sank ihre Laune noch mehr. Sie mochte Shaya, ja, aber das ging zu weit. Sie konnte Thyra doch nicht von ihrem Vater fern halten. Nein, dieses Gefallen konnte und wollte Minerva ihr nicht tun. In diesem Moment fasste sie, Minerva McGonagall, einen Entschluss, der sie ohne Zweifel Shayas Freundschaft kosten würde. Sie stand auf und machte sich auf direktem Wege in den Gryffindor Gemeinschaftsraum. Was für ein Glück, dass Thyra nach gryffindor gekommen war.

7. Er ist mein Vater?

Thyra saß im Gemeinschaftsraum zusammen mit Lyra, Nick und Elia. An letzteren war sie angekuschelt, als wäre es das normalste auf der Welt. Jenny war schon schlafen gegangen und Lisa war zusammen mit Naomy in der Bibliothek. Die Erstklässler beachteten das aufschwingende Portrait Loch nicht weiter. Erst als sie die strenge Stimme von ihrer Hauslehrerin hörten, schauten sie auf. „Miss. Remith, würden sie bitte einmal mitkommen?“, fragte sie.

So langsam viel Thyra auf, dass die Lehrer viel öfter mit ihr reden wollten, als mit irgend einem anderen Schüler. Erst Snape jetzt Minerv….., nein hier war sie McGonagall. Doch, da dies ein direkter Befehl eines Lehrers war, stand sie auf und lief zu der Freundin ihrer Tante. „Folgen sie mir bitte.“, wurde sie aufgefordert und sie fühlte sich unmittelbar an das Treffen mit Snape erinnert, nur dass sie nun nicht beim Frühstück, sondern im Gemeinschaftsraum saß.

Sie liefen nicht weit. Thyra hatte erwartet, dass sie in das Büro der Professorin gehen würden, doch dem war nicht so. Sie gingen nur in ein lehres Klassenzimmer, ganz in der Nähe des Gryffindor Turms. Dort setzte sich Minerva auf einen Tisch und verriegelte die Tür. Dann wandte sie sich an das Mädchen im Raum.

„Thyra. Ich muss dir etwas sagen.“, sagte sie von vorne heraus. Denn nun gab es kein Zurück mehr. Sie musste es nun dem kleinen Mädchen mitteilen. Thyra fand es komisch von ihrer Professorin mit Vornamen angeredet zu werden. Doch so hatte Minerva es immer getan. Schon seid ihrem ersten Treffen, als Thyra erst fünf Jahre alt gewesen war.

Um der älteren Frau zu zeigen, dass sie zuhörte setzte sich Thyra hin und schaute sie an. Minerva schien nervös zu sein. Das wunderte Thyra. So hatte sie ihre Professorin noch nie gesehen.

„Thyra, deine Tante möchte nicht, dass ich es dir erzähle, aber ich bin der Meinung, dass du es wissen musst. Doch es wird dir nicht gefallen. Ich werde nicht Lügen und dir heute die ganze Wahrheit sagen, die vor dir elf Jahre geheim gehalten wurde.“, kündigte sie dem Mädchen dann doch an. Diese bekam große Augen, sagte aber nichts.

Sie war belogen worden? Das konnte Thyra sich nicht vorstellen. Shaya würde sie nicht belügen. Nein, ganz bestimmt nicht. Aber sie war doch neugierig, was Minerva zu sagen hatte, was Shaya nicht wollte, dass sie es erfuhr.

„Dein Vater, Thyra, lebt. Er ist hier in Hogwarts.“, begann Professor McGonagall schließlich, dann machte sie eine Pause um zu sehen, was diese harmlose Information auslösen würde. Thyra sah ungläubig zu ihrer Professorin hinauf? Wollte sie, sie auf den Arm nehmen? Ihr Vater konnte unmöglich in Hogwarts sein. Denn das müsste bedeuten, dass es ein Lehrer war. Doch bei diesen Gedanken kam ihr ein Bild vor Augen. Ein Bild von einem Hakennasigen Mann mit fettigen schwarzen Haaren und undurchdringbaren Augen und sie wusste, wen Minerva meinte. Snape. Severus Snape war ihr Vater. Das war zu viel für Thyra. Sie klammerte sich an den Stuhl fest und atmete tief ein und aus.

„Es ist Sna… Professor Snape, nicht war Minerva?“, hauchte sie dann. Die Frau schaute sie besorgt an und nickte dann nur. Nun schloss Thyra die Augen und konzentrierte sich auf ihre Atmung. Tief ein. Tief aus. Dann zwang sie sich die Augen noch mal zu öffnen. „Das war noch nicht alles, oder?“, hackte sie nach.

Minerva schüttelte den Kopf. Dann fragte sie mit brüchiger Stimme. „bist du sicher, dass du es hören möchtest, Thyra. Es sieht so aus, als ob du das eher nicht ertragen würdest.“, gab sie zu. Doch Thyra schüttelte nun ebenfalls den Kopf. „Nein, ich will jetzt alles wissen. Sehr viel schlimmer kann es ja nicht mehr kommen.“, sagte sie mit fester undurchdringlicher Stimme.

Bei diesen worten war Minervas erster Gedanke: Armer Severus. Es musste Schlimm sein, wenn die eigene Tochter es als schlimm ansah, wenn man sie von ihrem Vater unterrichtete. Doch sie sprach weiter. „Nun, deine Tante ist der festen Überzeugung, dass Severus deine Mutter das Leben genommen haben soll.“, sie flüsterte gegen Ende nur noch und hielt Thyras Arm fest.

Sie konnte es nicht glauben. Snape hatte ihre Mutter umgebracht? Ihr Vater war verantwortlich dafür, dass sie ihre Mutter nie gekannt hatte? Sie hatte sich geirrt. Offenbar ging es noch schlechter. Wieder schloss sie die Augen, doch dieses Mal aus einem anderen Grund. Sie fiel in Ohnmacht.

Das erste was Thyra hörte, waren Stimmen. „Ich habe ein persönliches Gespräch geführt, Poppy. ES ist privat was ich dort beredet habe.“ Das war die Stimme von Minerva. „Nun, aber es kann zu dem Ohnmachtsanfall geführt haben, also muss ich wissen, worüber sie geredet haben, Minerva.“ Das war Madame Pomfray. „Ganz ruhig, die Damen. Ich bin mir sicher, dass es sehr persönlich ist, Minerva, aber sie müssen ja nicht alles sagen.“, kam nun die Stimme von Albus Dumbeldore dazu. In dem Moment wurde die Tür um Krankenflügel aufgeschlagen, begleitet von neuen Stimmen. „Was ist mit ihr? Wo ist sie? Wie geht es ihr? Kann ich zu ihr?“ Thyra öffnete bei dieser Stimme die Augen es war Shaya.

Um sie herum war etwas wie eine Umkleidekabine errichtet worden um sie von neugierigen Blicken abzuschirmen. So konnte sie weder ihre Tante noch ihren Cousin, dessen Stimme nun ebenfalls dazu gekommen war, sehen. „Ich will zu ihr! Sie sie meine Cousine und sie will mich bestimmt sehen!“ Sie beschloss auf sich aufmerksam zu machen und hustete einmal. Schlagartig wurde es Totenstill im Raum. Dann kam Madame Pomfray in ihr Blickfeld.

„Oh, Liebes. Sie sind wach. Wunderbar. Wie fühlen sie sich?“, fragte die Heilerin. Doch dann wurde sie beiseite geschoben und Elia kam zusammen mit Shaya in Sicht. Beide rannten auf die erfreute Thyra zu. Leise hörte man die Stimme von Minerva hinter der Aufzieh Wand. „Auf ein Wort Severus.“

„Thyra, geht es dir wieder gut? Was ist denn um Gottes Willen passiert?“, fragte Shaya, während sie sich neben ihre Nichte setzte. Und da begann Thyra zu erzählen. Die ganze Zeit über wurde Shayas Miene finsterer und finsterer. „…und warum hast du mir nichts davon erzählt? Warum musste ich von Minerva erfahren, dass Snape“, sie sprach den Namen ekelig aus. „mein Vater ist?“, fragte sie enttäuscht ihre Tante.

Shaya sah sie traurig an. „Ich wollte nicht, dass du deinem Vater zu nahe kommst. Ich hatte Angst, er nimmt dich mir weg. Stell dir vor wie es für mich gewesen wäre, wenn du bei einem Mörder gelebt hättest.“, erklärte sie schließlich. Elia saß daneben und starrte geschockt von Thyra zu seiner Tante.

Doch dann trat eine neue Person in den Krankenflügel. Snape. In dem Moment wo sie ihn sah, brach in Thyra ein Kampf aus zwischen ihrer Zuneigung und natürlicher Liebe zu ihrem Vater und ihrem Zorn und ihrer Trauer für ihre Mutter. Die Zuneigung gewann. „Komm her.“, bat sie ihn. Snape starrte sie an, folgte dann aber ihrem Ruf. „Stimmt es, dass du Mum umgebracht hast?“, fragt sie ihn mit zitternder Stimme. „Nein, also, Ja schon, aber lass mich erklären. Deine Mutter war Todkrank als ich sie mit einem Zaubertrank rettete, der viel Walfdornkraut enthielt. Dagegen war deine Mutter stark allergisch. Jedenfalls, hatte ich das damals vergessen und sie ist daran gestorben. Also ja, ich habe sie umgebracht.“, Am Ende versagte Snapes Stimme.

Damit hatte Thyra gerechnet und sie hatte sich überlegt, dass sie ihm eine Chance geben wollte. „Es war ein Versehen, da bin ich mir sicher. Aber du musst akzeptieren, dass ich bei Shaya bleiben werde. Sie ist meine neue Mutter geworden und du kannst nicht meine Gefühle für sie ändern indem du auf einmal in mein Leben trittst.“, erklärte sie ihn. Dann drückte sie ihn an sich. „Aber ich bin froh, dass du nicht länger eine Lüge in meinem Leben bist.“, flüsterte sie ihm zu.

Shaya war überrascht wie erwachsen Thyra mit dieser Situation umging. Vor allem als sie überlegte, dass sie Snape nicht so eine Chance gegeben hatte. Vielleicht hätte sie nicht so vorschnell urteilen sollen. Vielleicht hätte sie ihrem Verstand nachgeben sollen. Sie seufzte. Einer ihrer Freundinnen hatte mal etwas zu ihr gesagt. <denn das Herz vermag zu sehen, was dem Verstand verborgen bleibt –von Jana Z. < Sie musste lächeln als sie daran dachte, dass dies nun genau auf sie zutraf.


. Probleme, Probleme, Probleme

Eine knappe Woche später, durfte Thyra den Krankenflügel wieder verlassen. Doch an eben jenem Morgen wurde ihr schon die erste neue Hürde gestellt. Der Zaubertrankunterricht. Sie wusste nicht wie sie mit dieser Situation umgehen sollte und war deshalb dem entsprechend nervös als sie mit Elia und Niko hinunter in die Kerker ging.

Sie standen zusammen mit den Slytherins vor dem Klassenzimmer. Zu Thyras Erleichterung hatte sich die Botschaft, dass sie Snapes Tochter war noch nicht rum gesprochen. Auch als der Professor die Tür öffnete um sie hereinzulassen, tat er nichts Ungewöhnliches. Er lies mit einem Schnippen seines Zauberstabs die Anweisungen an der Tafel erscheinen und ging dann nach vorne zu seinem Pult.

Gerade als Thyra die erst Zutat in ihren Kessel werfen wollte, stand plötzlich ihr Vater vor ihr. „Thyra ich habe hier eine andere Aufgabe für dich.“, flüsterte er leise. Sie sah ihn an. Er lächelte. Moment Auszeit, Snape Lächelte!? Sie starrte ihn an und nahm die anderen Aufgaben entgegen. Sie waren ziemlich schwer und Thyra hatte einige Probleme damit. Doch gegen Ende der Stunde brachte sie wie alle anderen einen Trank nach vorne.

An diesem Abend erzählte sie Lyra und Niko von ihrem Vater. „Boa, dass ist ja gruselig. Du hast mein vollstes Beileid.“, sagte nick und Lyra nickte nur mitfühlend. Doch Thyra schüttelte den Kopf. „Das was ich bisher gesehen habe, ist er eigentlich sogar ganz ok. Ihr kennt ihn nun mal anderes als ich.“, verteidigte sie Snape. Lyra schüttelte nur den Kopf und Niko murmelte. „Wenn du das sagst.“ Dass man mit ihr keinen Stress haben wollte, hatte er schon ganz früh gelernt.

Es war spät als Lyra und Thyra endlich schlafen gingen. Die anderen drei Mädchen waren schon in ihren Betten und am schlafen. Auch die beiden anderen machten ich Bettfertig, aber an schlafen war nicht zu denken. „Sag mal ehrlich Thyra. Ist es nicht total komisch bei dem eigenen Vater Unterricht zu haben. Ich meine dann ist er auch noch der Hauslehrer von Slytherin. Ich stell mir das total schwer vor.“, flüsterte Lyra ihrer Freundin rüber. „Ist es aber nicht. Jetzt schlaf, Lyra.“ Thyra fand das alles nur nervig. Sie wollte nicht über ihren Vater reden. Denn sonst würde irgendwann jemand etwas aufschnappen.

Der nächste Morgen war der Horror für Thyra. Jenny hatte einen Weg gefunden dieses Wecker vorher auszustellen, aber trotzdem wurden sie alle davon geweckt. Alle bis auf Naomy. Sie schien schon aufgestanden zu sein. Als Thyra hinunter in den Gemeinschaftsraum ging, starrten sie alle an, die noch nicht zum Frühstück gegangen waren. Leicht verwirrt ging sie mit Lyra, Niko und Elia aus dem Portrait loch. „Was hatten die den?“, fragte sie draußen sofort die anderen. „Die haben mich angestarrt, als wäre ich Potters Schwester.“ Lyra begann zu kichern. Doch Elia blieb ernst. „Ich weiß nicht. Aber irgendwas hatten die.“

Als sie in die große Halle kamen, wurden sie sehr komisch begrüßt. Vom Slytherin Tisch kam Jubelschreie. Ihr eigener Tisch blieb stumm und starrte sie nur an. Der Huffelpuff tisch machte gar nichts und die Ravenclaws sahen sie feindselig an. „Irgendwas muss hier los sein.“, murmelte Lyra als sie auf den Gryffindor tisch zugingen. Sie setzte sich und plötzlich waren auf beiden Seiten von ihr die Schüler weggerutscht. Hinter sich hörte sie jemanden zischen. „Das sie es wagt sich hier hin zu setzten, bei dem Vater, da soll sie lieber zu den Slytherins gehen.“ Thyra erschrak so, dass sie fast ihren Kürbissaft umkippte. Woher wussten sie das alle? Sie hatte es niemandem erzählt, außer ihren Freunden und die hatten es bestimmt nicht verraten. Aber es verletzte sie dann doch ziemlich, dass sie an ihrem eigenen Tisch nicht mehr willkommen war.

Hinter ihr ging jemand vorbei und sties sie dabei an. Sie drehte sich um und sah Naomy, die sie feindselig ansah. Das war zu viel für Thyra sie stand auf und rannte aus der großen Halle. Sie lief weiter und weiter bis hinunter in die Kerker. Dort lief sie direkt in das Büro ihres Zaubertrankprofessors. Er war nicht da, logisch, er war bestimmt am Essen. Doch das machte nichts. Sie setzte sich auf den Stuhl und wartete.

Nach etwa zehn Minuten kurz vor dem ersten klingeln kam er herein. „Thyra? Thyra, ich habe dich überall gesucht.“, sagte er erleichtert. Doch sie drehte sich zu ihm um. „Für sie heiße ich Ms. Remith. Sie haben mir das hier angetan nur ihretwegen bin ich jetzt in dieser Situation. Sie können sich nicht vorstellen, was sie mir damit angetan haben, schönen Tag.“, fauchte sie und bei den letzten Worten tropfte die erste Träne ihre Wange herunter. An der Tür blieb sie noch einmal stehen. „Sie sind für mich gestorben.“ Dann rannte sie weg. Weg von ihm, weg ihrem Vater.

Snape stand da und sah seiner Tochter nach. Was hatte er getan? Warum hasste sie ihn so? Er verstand ihren Ausbruch nicht, aber das schlimmste war, er konnte sich nicht darum kümmern, denn er musste Unterricht führen.

Thyra ging nicht zum Unterricht, nein, sie ging hinauf in ihren Schlafsaal und legte sic in ihr Bett, nur um los zu weinen. Sie weinte lange und keiner kam, dass war ihr auch lieber. Erst als es zur zweiten Stunde klingelte wurde die Tür aufgerissen und herein kam Lyra. Sie sah sic einmal um und ging dann direkt auf ihre Freundin zu. „Hey, Thyra, Eila will mit dir reden. Er ist unten. Aber immer wenn er hoch kommen wollte, hat sie die Treppe in eine rutsche verwandelt. Er ist total verzweifelt.“

Thyra schaute auf. Elia war da? Wenn sie jemanden sehen wollte, dann war es ihr Cousin. Sie stand mit ihren verheulten Augen auf und folgte Lyra hinunter in den Gemeinschaftsraum. Elia schloss seine Cousine sofort in die Arme und hielt sie fest. „Thy, du darfst mich doch nicht so erschrecken.“, sagte er beruhigend, als sie schon wieder anfing zu weinen. „Er hat alles kaputt gemacht, Lia.“, sagte sie und übernahm Mercedes Spitznamen für Elia. Elia nickte nur und drückte sie an sich. „Ich habe an Tante Shaya geschrieben.“, flüsterte er als sie sich einigermaßen beruhigt hatte.

Thyra sah ihn ungläubig an. „Du hast was?“ Er schaute zu Boden. „Nun, ich habe mir furchtbare Sorgen gemacht und dachte mir, dass sie dir helfen kann.“, versuchte er zu erklären, doch da war seine Cousine schon aufgesprungen und aus dem Gemeinschaftsraum gerannt. Wenn Eila an Shaya geschrieben hatte, dann konnte sich Thyra genau denken wo sich ihre Tante aufhielt. Sie rannte hinunter in die Kerker zu Snapes Klassenzimmer.

Sie riss ohne zu klopfen die Tür auf und die gesamte Klasse starrte sie an. Es war ihr für en Moment egal. Sie sah sich um und erblickte die Peron, die sie gesucht hatte vorne am Pult. Ihre Tante stritt allem Anschein nach mit ihrem Vater, sie hatte sich noch nicht einmal zu Thyra umgesehen. Doch ihr Vater schon. „Ms. Remith warum sind sie nicht im Unterricht, zwanzig Punkte Abzug für Gryffindor.“, wurde sie begrüßt, sie schenkte ihm noch nicht einmal einen Blick. „Tante Shaya.“, rief sie nur und umarmte ihre Tante.

Shaya hielt Thyra im Arm und wandte sich nochmal an Snape. „du bist echt jämmerlich. Siehst du nicht, was du angestellt hast? Komm Thyra wir gehen.“, sagte sie und ging mit ihrer Nichte zur Tür. Snape schenkte sie keinen Blick und so sah sie auch nicht seine überraschte und verwirrte Miene.

Snape verstand die Welt nicht mehr. Erst Thyra, dann Shaya? Was hatten sie nur alle? Irgendetwas musste er getan haben, was sie alle so wütend machte, aber er kam nicht darauf. Erst als die beiden draußen waren, merkte er, dass er von allen Schülern angestarrt wurde. Doch kaum schenkte er ihnen wieder seinen Horrorblick, da wurden sie ganz Klein und machten mit ihrem Tränken weiter.

https://harrypotterrpgs.forumieren.com

Nach oben  Nachricht [Seite 1 von 1]

Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten